Rhein-Neckar-Zeitung vom 8.8.2002
 
"Rettet die Bergbahn"
 
Leserbrief von Reiner Nimis, Stadtrat (SPD)
Ist die Bergbahn noch zu retten? Diese besorgte Frage müssen wir uns stellen, seit in der Öffentlichkeit die Informationen über eine mögliche Stilllegung der oberen Bahn zum Königstuhl zum 30. April 2003 diskutiert werden. "Sicherheitsmängel" sollen der Anlass dafür sein, dass die seit 95 Jahren unfallfrei verkehrende Standseilbahn den Heidelbergern und zahllosen Touristen ihre Dienste nicht mehr anbieten darf.
Im Aufsichtsrat der HSB war das Stichwort "Bergbahn" bereits in der November-Sitzung 2001 Gegenstand einer Information. Allerdings ging es damals nur um den Zustand der Gebäude. Es gab auch einen Hinweis auf eine bevorstehende Gesprächsrunde aller Standseilbahnbetreiber Baden-Württembergs über Sicherheitsfragen. In der jüngsten Aufsichtsratssitzung im Juni 2002 wurde der neue HSB-Chef Dr. Manfred Vogt konkreter. Ein Gutachten des zuständigen Landesamtes habe Mängel festgestellt, die zur Einstellung des Betriebs führen könnten. Bereits in dieser Sitzung habe ich in einer ersten Stellungnahme deutlich gemacht, dass es für die HSB vorrangig nicht darum gehen darf, den Bau einer neuen Bahn zu forcieren oder über alternative Erschließungsmöglichkeiten für Schloss und Königstuhl nachzudenken.
"Rettet die Bergbahn" muss die Devise lauten, und die Verantwortlichen bei der HSB haben alles zu tun, um den weiteren Betrieb der geliebten historischen Bahn zu ermöglichen. Ein Verkehrsmittel, das Millionen von Fahrgästen jahrzehntelang unfallfrei befördert hat, darf jetzt nicht überzogenen Sicherheitsstandards geopfert werden.
Es macht schon nachdenklich, wenn die Debatte um die Bergbahn just zu dem Zeitpunkt in Gang gebracht wird, da über "neue Transportsysteme" zum Schloss und Königstuhl öffentlich spekuliert wird. Für die nächste Sitzung des HSB-Aufsichtsrats beantragen die Mitglieder der SPD-Fraktion die Vorlage des Gutachtens zur Bergbahn.
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