Pforzheimer Zeitung vom 21.05.2004

Mehr Sicherheit an Bergbahn

Rettungsweg bis zum Bad Wildbader Sommerberg mit 2000 Stufen - Zündende Idee für den Treppenlauf des Schultes?

BAD WILDBAD.Höhere Auflagen der Sicherheitsbestimmungen zwangen die Bad Wildbader 400 000 Euro in den Rettungsweg ihrer Bergbahn zu investieren. Jetzt ist die Treppe mit 2000 Stufen fertig.
Seit letzten Samstag kann die Bahn wieder zu ihren normalen Fahrzeiten benutzt werden. Letzte Verschönerungsarbeiten sind allerdings noch zu Ende zu bringen, bis die bekannteste und nach dem Kurpark beliebteste Einrichtung Bad Wildbads wieder ohne Bauarbeiter ist.
"Sinnvolle Investition"
Zu den Kosten hat die Stadt einen Landeszuschuss von 290 000 Euro erhalten. Für Bürgermeister Walter Jocher sind die Zuschüsse eine für Bad Wildbad dringend notwendige und ökologisch sinnvolle Investition. "Wir müssen das bauen, allein die Haftungsfrage lässt uns keine andere Chance." Bei einem jährlichen Defizit des Bergbahnbetriebes von 700 000 Euro dennoch keine erfreuliche Investition für die Kommune.
Im Jahre 2000 trafen sich als Folge des Bergbahnunglücks von Kaprun mehrere deutsche Seilbahnbetreiber. Nachdem Versagenspotenziale durchgespielt und alle möglichen Unglücksfälle der Vergangenheit erfasst wurden, war klar: Der alte Rettungsweg mit den 40 Zentimeter breiten, unregelmäßigen Buntsandsteinstufen würde früher oder später zum Problemfall für die Bad Wildbader Bergbahn werden. Es bestand die Gefahr, dass der Bahn früher oder später die Betriebserlaubnis entzogen wird.
Je nach Beschaffenheit der Streckentrasse entschieden sich Stadtverwaltung und Bergamt für einen durchgängigen ein Meter breiten Weg aus hellbraunen Betonblockstufen, beziehungsweise einer Stahltreppenkonstruktion mit einer Stufenbreite von 1,30 Meter. Über die gesamte Länge der Bergbahn von rund 700 Metern wurde zusätzlich ein seitliches Stahlgeländer angebracht. Beleuchtungsmasten sorgen dafür, dass die gesamte Trasse bei Bedarf voll ausgeleuchtet werden kann.
"Eine Herausforderung"
Das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro Eppler aus Dornstetten und die ausführenden Baufirmen Seyfried-Bau aus Höfen und Etzelbau aus Bad Wildbad waren für die Durchführung verantwortlich. "Eine nicht alltägliche Aufgabe, und eine Herausforderung für die Kostenrechnung", meinte Wolfgang Strasser von der Firma Eppler, 300 Höhenmeter mit 2000 Stufen zu bebauen. Die Fachleute hatten im Vorfeld sorgfältig recherchiert und sogar bei einem österreichischen Seilbahn-unternehmen um Rat gefragt. Die Bad Wildbader Firma Rentschler wurde mit der Errichtung der Beleuchtungsanlage beauftragt. Dabei kam den beiden Baufirmen Etzel und Seyfried ein eigens für den Transport von Baustoffen entwickeltes Bergbahnwägelchen entgegen. Selbst die Personenwagen der Bergbahn waren für den Materialtransport eingesetzt. Aus diesem Grunde konnte der veranschlagten Kostenrahmen sogar geringfügig unterboten werden.
Einen sportlichen Höhepunkt verspricht sich Bürgermeister Jocher von der Durchführung eines Treppenlaufs über die 2000 Stufen. Dazu fehlt ihm allerdings noch der entsprechende Anlass oder eine zündende Idee, die als Motto für diese Veranstaltung dienen könnte. Er nimmt hierzu gerne Anregungen entgegen.
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