Leonberger Kreiszeitung vom 1.07.003

Seilbahn fährt bis 3. November

Die unter Denkmalschutz stehende Seilbahn von Heslach zum Waldfriedhof darf von den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) bis zum 3. November betrieben werden. Den neuen Termin hat die Aufsichtsbehörde in Freiburg unter Auflagen genehmigt.

VON KONSTANTIN SCHWARZ

Eigentlich sollte die Seilbahn am gestrigen Montag zum letzten Mal zwischen dem Südheimer Platz und dem Waldfriedhof pendeln. Nach dem Brand der Bahn zum Kitzsteinhorn am 10. November 2000 hatte die Behörde den Brandschutz und den technischen Standard aller Seilbahnen im Land unter die Lupe genommen und Fristen gesetzt. Der SSB wurden erhebliche Modernisierungsauflagen für die Seilbahn gemacht. In einer Sondersitzung am 27. Juni stimmte der Aufsichtsrat des städtischen Unternehmens den auf drei Millionen Euro veranschlagten Sanierungsarbeiten zu.

"Die SSB haben ein neues Seil für die Bahn aufgelegt und damit einen Hauptmangel, nämlich das Durchrutschen des Seils, zunächst beseitigt'', sagt Ralf Paaßens vom Landesbergamt. Zudem seien die Rettungswege auf der Trasse verbessert und Brandschutzeinrichtungen installiert worden.

"Wir schreiben jetzt Revisionsarbeiten vor und werden im Juli selbst eine Technikprüfung machen. Wenn die Bremsleistung weiterhin in Ordnung ist, kann die Bahn bis zum 3. November fahren'', so Paaßens.

Der Termin ist mit Bedacht gewählt. So können Gräberbesuche zu Allerheiligen noch mit der Seilbahn erledigt werden. Das Bergamt werde allerdings zusätzlich bis zur Modernisierung die Kapazität der Wagen von 74 auf 35 Personen begrenzen. Die SSB wollen die Revision bereits am heutigen Dienstag und am Mittwoch, 1. und 2. Juli, vornehmen. Als Seilbahnersatz werden von 6.30 bis 20.15 Uhr Busse im 30-Minuten-Takt pendeln. Zur Modernisierung müssen die 74 Jahre alten Wagen dann von den Schienen genommen werden.

[Dieser Artikel von Konstantin Schwarz erschien am 1. Juli 2003 auch in den Stuttgarter Nachrichren sowie in der Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung. Anm. d. Ed.]