Rhein-Neckar-Zeitung vom 24.03.2004  
 

An der Station "Schloss" fallen die Mauern 

Die untere Bergbahn-Strecke wird saniert - Künftig keine Toiletten an der "Schloss"-Station mehr 

Kaz.Die Meldung stammt vom September vergangenen Jahres: "Ab Juli 2004 fährt die alte Bergbahn wieder." Schon zweieinhalb Monate später hieß es, der Start sei "fraglich". Knapp vier Monate danach erschien dann ein RNZ-Artikel unter der Überschrift: "Der Karren sitzt im Dreck", bis vor wenigen Wochen der Abtransport der unteren Bergbahn-Wagen gemeldet wurde, die bis dahin zwischen Kornmarkt, Schloss und Molkenkur verkehrten. 
Zurzeit sind in den Stationen Kornmarkt und Schloss die Abrissarbeiten im Gange, die bis Mitte April abgeschlossen sein sollen. Laut Laszlo Rajki, Leiter der HVV-Bauabteilung, die nach der Kündigung von HSB-Vorstand Manfred Vogt die Projektleitung übernehmen wird, ist der Umbau wohl erst bis Jahresende beendet und läuft die Ausschreibung für den Rohbau noch. 
Nach Worten von Laszlo Rajki gab es schon während der Abrissphase "einige Überraschungen". So stieß man beispielsweise auf einen Schacht, der neu verfüllt werden musste sowie an der Station "Schloss" auf völlig verrostete Träger des dortigen Trafohäuschens. Da das Ensemble unter Denkmalschutz stehe, könne man das Trafohäuschen nicht einfach abreißen, sondern müsse bei einem Kostenaufwand von bis zu 15000 Euro unterfüttern, war zu erfahren. Die Kosten für den Abriss am Schloss und am Kornmarkt bezifferte er auf bis zu 160000 Euro. Wie er sagte, werden die Stationen behindertengerecht ausgebaut. Das heißt, die Treppen werden verbreitert und die Talstation bekommt zusätzlich eine Behindertentoilette. Die städtische "Bedürfnisanstalt", die es dort gab, ist seit Monaten geschlossen. Wie die Rückfrage bei City-Manager Gerhard Wagner ergab, ist vorerst nicht an Ersatz gedacht. 
Während an der Station "Schloss" sichtbar Mauern fallen, ist am Kornmarkt derzeit alles unter Verschluss. Dafür ist die Lärmkulisse enorm. Zettel weisen darauf hin, dass die Arbeiter vor Ort Helme und Geräuschschutz tragen sollten. Das Hotel und die griechische Gaststätte in dem Gebäude müssen vorerst mit dem Lärm leben. Der Umbau der Stationen wird voraussichtlich rund vier Millionen Euro kosten, die neuen beziehungsweise zu restaurierenden alten Wagen, die bislang zwischen Molkenkur und Königstuhl verkehrten, dürften mit viereinhalb Millionen Euro zu Buche schlagen. Doch da ist auch noch die Tunnel-Sanierung nach neuesten Brandschutzbestimmungen zu bewältigen. 
Wie es hieß, war die Strecke Kornmarkt/Schloss bei der Bergbahn bisher die am meisten gebuchte, während die Molkenkur vor allem als Umsteigestation zum Königstuhl fungierte. Seit geraumer Zeit ist auf den Strecken der "Bergbahn-Ersatzverkehr" im Einsatz. 
Um von der Altstadt zum Schloss zu gelangen, bietet sich unter anderem der "Kurze Buckel" mit über dreihundert Treppenstufen an. 
 
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