Rhein-Neckar-Zeitung vom 2.03.2004   
 
 KOMMENTAR
 
In der Dauerkrise 
Die HSB ist in einer Führungskrise. Nicht erst seit letzter Woche, sondern seit anderthalb Jahrzehnten. Kein Vorstand hatte seit dieser Zeit die Chance, Führungsqualitäten aufzubauen und das Unternehmen gestärkt in die Zukunft zu führen. Bei Norbert Vornehm, Heino Hobbie und Manfred Vogt war es so. Nach jeweils ein paar Jahren wurden sie ausgetauscht. Dabei wäre es derzeit so ungeheuer wichtig, dass Heidelberg bei den Allianzverhandlungen um das künftige Nahverkehrsunternehmen des Rhein-Neckar-Dreiecks Stärke zeigt. 
Möglicherweise ist der Grund für die Führungskrise nicht bei jenen zu suchen, die für den Chefposten ausgewählt wurden. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei der HSB um eine schwieriges Unternehmen mit einem strukturellen Problem handelt. Und wenn der Manager die falschen Qualitäten mitbringt, liegt es nicht an ihm, sondern an den Auswahlkri-tierien und der Aufgabenbeschreibung. Die HSB ist kein Fußballverein, wo immer, wenn die Mannschaft verliert, der Tramer als einziger den Kopf hinhalten und den Hut nehmen muss. So kann man nicht in der Bundesliga kicken. 
Sollte der Wurm aber strukturbedingt im Unternehmen und nicht der Chef allein Schuld sein, was man nach drei verschlissenen Chefs befürchten muss, dann sollte man vor allem daran arbeiten. Porzellan ist genug zerschlagen und Geld genug verbraten.
 Rolf Kienle 
 
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