Rhein-Neckar-Zeitung
vom 26.11.2003 |
Start
der neuen Bergbahn
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Fristen
versäumt oder Verkettung unglücklicher Umstände? - Unverständnis im Verkehrsausschuss |
Von
Karl-Horst Möhl |
Was
schon eine Weile als Gerücht in der Luft lag, hat sich gestern im
Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss auf das bitterste bewahrheitet:
Die Bergbahn wird voraussichtlich im nächsten Jahr noch nicht wieder
fahren. Für Schuldzuweisungen sei es früh, es handele sich mit
Sicherheit um eine Verkettung unglücklicher Umstände, hieß
es beschwichtigend, nachdem die Mitglieder des Gremiums den Schock erst
einmal ansatzweise verdaut hatten und nicht noch mehr Interna aus dem
Aufsichtsrat an die Öffentlichkeit kommen sollten. Anlass: für
die Bestellung einer neuen Bahn habe "die zweite Unterschrift gefehlt"
und bekanntlich ist ja Klaus Blaesius bereits Mitte des Jahres als Stellvertreter
von HSB-Chef Dr. Manfred Vogt zurückgetreten.
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Dabei
fing gestern im neuen Rathaussaal alles so gut an. Vogt präsentierte
seine Informationsvorlage zur Erneuerung der Bergbahn. Die HSB hatte bereits
Ende Mai im Bauausschuss eine Konzeption zum Umbau, beziehungsweise der
Erneuerung der Stationen, Anlagen und Fahrzeuge der Bergbahn vorgestellt,
nach der Mitte nächsten Jahres der Betrieb der unteren und oberen
Bahn wieder hätte aufgenommen werden können. Und so referierte
Dr. Vogt darüber, wie man über die Vorgaben zur Sicherheit und
Technik der Fahrzeuge und Anlagen hinaus einen kundenfreundlichen, wirtschaftlich
effizienten und barrierefreien Betrieb der Bergbahn verwirklichen wolle.
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Er
zeigte die Details vom Brandschutz bis zu den Fluchtwegen und erhielt
zustimmendes Nicken für den behindertengerechten Umbau der Stationen.
Ein erstes Räuspern ging bei der Formulierung "wie die Wagen
aussehen könnten" durch die Reihen.
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Vogt
erläuterte seelenruhig, dass beispielsweise das HSB-Museum im ersten
Stock der Station Molkenkur untergebracht werde, sowie den geplanten Umbau
der alten Holzwagen auf der oberen Strecke, denen man das moderne Innenleben
nicht ansehen werde. Nur durch diese Arbeiten im Kostenrahmen von 10,9
Millionen Euro sei es möglich, den "weiteren Betrieb dieser
historisch wertvollen Bahn überhaupt erst zu ermöglichen".
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Kritisch
wurde es nach der konkreten Zeitplanfrage, wann beispielsweise die erste
Bahn zum Hersteller in die Schweiz transportiert werde. Da sei keine Aussage
möglich, es gebe seit wenigen Tagen ein neues Seilbahngesetz, das
eine weitere Konformitätskontrolle, eine Neuanpassung, erfordere,
dazu müsse aber bereits der Bau begonnen sein. Ist er aber nicht,
weil die Plangenehmigung noch nicht beantragt sei. Hinzu kämen vielleicht
neue Sicherheitskriterien im Tunnel des unteren Abschnitts, vermutete
OB Weber. Offen blieb, wann welche Förderungsanträge gestellt
wurden. Auf die Frage von Dr. Karin Werner-Jensen (SPD) wann, wo, welche
Anträge gestellt wurden, sagte Vogt, dass er "keine Liste aus
dem Hut zaubern" könne.
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Kristina
Essig und Hubert Laschitza wollten die betreffenden Gesetzestexte einsehen,
was Vogt ebenfalls nicht ermöglichen konnte, er sei aber in der Sache
telefonisch in engster Abstimmung mit den Landesamt. Er wurde gebeten,
den Vorgang tabelarisch aufzuschlüsseln, um "zu sehen, was noch
zu retten ist", meinte Irmtraud Spinnler und auch Dr. Anke Schuster
forderte einen "sofortigen Projektplan für ein konstruktives
Szenario". |
Gerade
heute habe er einen Brief erhalten, sagte Dr. Vogt abschließend:
Wenn im Dezember noch die Bahn bestellt werde, könnte sie Ende nächsten
Jahres da sein. |
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