MEIER / 10 03
Heidelberger Bergbahn scheint gerettet
Wagen werden in der Schweiz saniert
Und Engagement lohnt sich doch: 5.000 Unterschriften haben die Freunde der Heidelberger Bergbahn gesammelt, um das historische Kleinod zu retten. Jetzt haben sie einen Etappensieg erreicht, denn die alten Wagen sollen restauriert werden und von nächsten Juni an wieder Touristen zu Heidelbergs höchstgelegenem Ausflugsziel bringen
Damit ist wohl das. Schlimmste abgewendet. Nachdem die zuständige Kontrollbehörde in Freiburg die Bahn als zu unsicher gebrandmarkt hatte, schien die Touristenattraktion gerade noch gut genug fürs Museum zu sein. "Zuerst hieß es, wir wollen eine moderne, neue Bahn. Doch es wurde nicht berücksichtigt, dass die alte Bahn so viele Liebhaber hat", erinnert sich SPD-Stadtrat Rainer Nimis an Gespräche im HSB-Aufsichtsrat.
Motor des Protestes war eine Gruppe von Heidelbergern, die die Initiative "Freunde der Bergbahn" gegründet hatte. "Der Gemeinderat sagte nichts, das Fremdenverkehrsamt sagte nichts. Es wurde immer nur das technische Niveau in Betracht gezogen, das Kulturerbe spielte keine Rolle", erklärt Ingolf Hetzel das Engagement der Gruppe.
Die Empörung über das Ende der Bahn schlug in der Stadt so hohe Wellen, dass auch die Köpfe der Verantwortlichen frei gespült wurden. Eine Möglichkeit, die gemütliche Ruckelbahn zu erhalten, ist nun gefunden: Die Wagen werden von Schweizer Originalhersteller zerlegt mit Ultraschall untersucht und wie der aufgebaut. "Das ist wie eine Typ Prüfstelle für Kraftfahrzeuge", ist auch Harald Sporin, pensionierte HSB-Betriebsleiter und jetzt Freund der Bergbahn, zufrieden.
Dennoch hält sich Sporins Begeisterung in Grenzen: Dass der unter Teil der Bergbahn Ende Oktober ebenfalls stillgelegt und für mehrere Millionen Euro runderneuert werde soll, will er nicht einsehen. "All Sicherheitsgründe könnte man widerlegen", meint er. Und selbst in Indien scheint das Vertrauen in deutsch Standseilbahntechnik ungebrocher Wie sollte man es sich sonst erklären, dass Bombay in einer E-Mail Interesse am Kauf der ausrangierten Wage bekundet hat. AM. FOTO: SONJA FROHOFF
<<
aktion bahn bilder home kontakt legal info links meinung presse recht über uns