Pressemitteilung des Instituts für technische Sicherheit
SCHUTZ HAUS vom 04.08.2003 |
Der
nächste Winter kommt bestimmt... |
In
den vergangenen Jahren forderten eine Reihe von Brandfällen in Seilbahnen
zahlreiche Menschenleben. SCHUTZ HAUS fordert Einbau entsprechender Brandschutzeinrichtungen
in Seilbahnen. |
Wien
(OTS) - Wird die über 30 Grad Celsius-Grenze heute erreicht, oder
begnügen wir uns mit läppischen 25 Grad ebenso? Seit Wochen
schwitzen Herr und Frau Österreicher vor sich hin - da kommen einem
schon einmal kühle winterliche Gedanken. Winter - Schnee - Schifahren
- Seilbahnen - diese Assoziationen sind gar nicht so weit hergeholt. Der
Sommer ist die Zeit der Baustellen - nicht nur auf der Straßen sondern
auch Bauprojekte wie etwa Seilbahnen stehen auf dem Programm. |
Der
Brand in der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn im Februar dieses Jahres
bzw. die Brandkatastrophe im Tunnel der Standseilbahn zum Salzburger Kitzsteinhorn
fügen sich in eine Reihe von Brandfällen, die in den vergangenen
Jahren zahlreiche Menschenleben forderten. Das Institut für technische
Sicherheit - SCHUTZ HAUS fordert im Rahmen des Kuratorium für Schutz
und Sicherheit den Einbau entsprechender Brandschutzeinrichtungen. "Brandschutzmassnahmen
können im Ernstfall dazu beitragen, Menschenleben zu retten",
so Dipl.-Ing. Bernhard Noll, Leiter des Instituts für technische
Sicherheit - SCHUTZ HAUS. Zumal der Brandschutz bereits im Seilbahngesetz
verankert wurde. |
Das
SCHUTZ HAUS hat deshalb nun gemeinsam mit den Österreichischen Brandverhütungsstellen
im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie
(bmvit) einen Leitfaden für den Brandschutz in Seilbahnen erarbeitet.
Hauptzweck des Leitfadens soll es sein, für neue Seilbahnanlagen
sowie für solche, die umgerüstet oder erweitert werden, ein
einheitliches Sicherheitsniveau im vorbeugenden Brandschutz für die
Errichtung, den Betrieb sowie für die Instandhaltung festzulegen. |
Risikominimierung
durch entsprechende Sicherheitsmassnahmen Durch entsprechende bauliche, technische und organisatorische Maßnahmen kann ein Brandausbruch innerhalb oder im unmittelbaren Nahbereich der Seilbahnanlage vermieden bzw. bei einem allfälligen Brandereignis zumindest die Personengefährdung wesentlich verringert werden. So reichen schon Temperaturen von mehr als 200 Grad Celsius aus, um die Zugfestigkeit der Drahtseile zu beeinträchtigen. Bei Temperaturen von über 400 Grad Celsius herrscht bereits höchste Seilrissgefahr. Wenn Brände die seilbahntechnischen Einrichtungen für den Fahrbetrieb gefährden, ist auch ein rascher Stillstand der Bahn zu erwarten bzw. ein Weiterbetrieb kaum mehr möglich. |
Kann
man die Ausbreitung des Feuers sowie der hohen Temperaturen drastisch
reduzieren, so gewinnt man Zeit dass gefährdete Personen sich in
Sicherheit bringen können. Gleichzeitig hat die Feuerwehr bessere
Chancen, schnell bis zum Brandherd vorzurücken. Zum Beispiel sollten
die Führerstände der Bahnen mit Objektlöschanlagen mit
gasförmigen Löschmitteln ausgerüstet werden. Für den
Einbau solcher Brandschutzanlagen sind natürlich maßgeschneiderte
Konzepte notwendig. Da jedes Jahr im Sommer die Umbau- bzw. die Instandsetzungsarbeiten
durchgeführt werden ist es gerade jetzt an der Zeit über den
Brandschutz in Seilbahnen nachzudenken. |
Rückfragehinweis: Schutz Haus Pressestelle Mag. Alexandra Ludvik Tel.: (++43-1) 71 770/225 |
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