Stadtblatt vom 14.05.2003 | |
Stimmen aus dem Gemeinderat | |
GAL | |
Irmtraud Spinnler | |
Skandal! Heidelberg - oben ohne* |
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Zu
Recht tief enttäuscht sind viele Bürgerinnen und Bürger
über den drohenden Verlust ihrer historischen Bergbahn, gehört
sie doch zum kostbaren Inventar Heidelbergs und zur Spitzengruppe der
Sehenswürdigkeiten. Auch für den Aufsichtsrat war es immer selbstverständlich,
Finanzmittel für die technische Sicherheit der Molkenkur- und Königstuhl-Bergbahnen
bereit zu stellen. So wurde im Jahre 2000 der Betrieb teilweise eingestellt,
damit Wagen und Antriebsanlagen im Rahmen der großen Sicherheitsprüfung
generalüberholt und behördlich abgenommen werden konnten. Auch
das Konzept für die Sanierung der drei Bergbahnstationen wurde nicht
nur begrüßt, die HSB wurde auch ermuntert, die maroden Stationen
alsbald zu erneuern. |
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Gerade
deshalb überraschte uns die Anordnung des Landesamts für Geologie,
Rohstoffe und Bergbau (LGRB) im vergangenen Jahr besonders. Über
Nacht wurde die Bahn von dem selben LGRB als Sicherheitsrisiko eingestuft,
die bisher uneingeschränkt ihre Funktionsfähigkeit bestätigte.
Bis September 2002 verlangte sie neben neuen Fahrzeugen für den unteren
Abschnitt (Kornmarkt - Schloss - Molkenkur) nun die Vorlage einer "Planung
zur Anpassung der Königstuhlbahn an den Stand der Sicherheitstechnik".
Die Betriebserlaubnis des hundertjährigen Originals (Molkenkur -
Königstuhl) wurde auf den 30.4.2003 befristet. |
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Doch
wider aller seriöser Vorhersagen, die Bergbahn würde auf alle
Fälle auch im kommenden Sommer fahren, kam nun von einem Tag auf
den anderen das skandalöse Aus! Trotz der Initiativen der "Freunde
der Bergbahn", der "Bürger für Heidelberg" und
den Bemühungen des Gemeinderats. Dabei wertet derzeit die HSB die
Angebote der europäischen Ausschreibung aus, die zur geforderten
Anpassung an die Sicherheitstechnik - unter Beibehaltung der Originalwagen
und möglichst auch der Antriebstechnik - Lösungsvorschläge
unterbreiten soll. Auch dies ist dem LGRB bekannt. |
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Die
GAL-Fraktion wird nun darauf drängen, die Bergbahn wieder in Schwung
bringen. In der Zwischenzeit ist es aber erforderlich, einen guten Ersatzverkehr
zu bieten. Für die vielen Fahrgästen aus Nah und Fern, die nun
nicht mehr zum höchsten Punkt Heidelbergs kommen. Für das runderneuerte
Hotel und Aussichtsrestaurant auf dem Königstuhl, dem die gekappte
Verbindung große Sorgen bereitet. Und für alle Menschen, denen
nun ein Stück Heidelbergs fehlt. |
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*Die Überschrift stammt von der Homepage www.koenigstuhlbahn.de der "Freunde der Bergbahn" | |
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