Rhein-Neckar-Zeitung vom 14.05.2003
Die SPD will den HSB-Aufsichtsrat einberufen
Gemeinderatsfraktion äußert harte Kritik am Verhalten des HSB-Vorstands im Zusammenhang mit der Bergbahn-Schließung
wit. Die SPD-Gemeinderatsfraktion hat im Zusammenhang mit der Schließung der oberen Bergbahn harte Kritik am Vorgehen der HSB geäußert. "Es gab wahrscheinlich niemanden in Heidelberg, der nicht überrascht war von dieser Schließung", sagte Fraktionsvorsitzender Werner Brants im RNZ-Gespräch, "aber HSB-Vorstand Manfred Vogt hätte bei objektiver Betrachtung des Sachverhalts jeden Tag mit der Schließung rechnen müssen". Der HSB-Vorstand habe auf die bevorstehende Schließung jedoch nicht schriftlich reagiert und dadurch versäumt, für das Unternehmen Rechte zu bewahren.
Hinzu komme, dass "noch nicht einmal ein vernünftiger Ersatzverkehr auf den Königstuhl geschaffen wurde", so Brants. Seine Fraktion werde deshalb im Gemeinderat einen Antrag stellen mit dem Ziel, solch einen vernünftigen Ersatz zu schaffen: "Zumal die aus unserer Sicht hervorragende Gastronomie auf dem Königstuhl über alles Maß unter dem Bergbahn-Stopp zu leiden hat".
Die SPD will die plötzliche Einstellung der Bergbahn nicht auf sich beruhen lassen und vor allen Dingen die Umstände klären, die in Heidelberg dazu geführt haben. Deshalb habe man eine Sitzung des HSB-Aufsichtsrats beantragt, die sich speziell mit diesem Thema befassen soll, so Werner Brants.
Im Vorfeld der morgigen Gemeinderatssitzung sagte Stadträtin Karin Werner-Jensen, die geplante Eintrittspreis-Erhöhung für das Theater, das Philharmonische Orchester und den Bachchor trage ihre Fraktion mit: "Wobei wir allerdings alles dafür tun müssen, dass die Besucher-Auslastung des Theaters endlich wieder besser wird". Auch den Vergabevorschlag für das Projekt Altes Hallenbad will die SPD mit tragen: "Schließlich haben wir nach vielen Wechselbädern zwischen Hoffnung und Enttäuschung in den letzten Jahren nun den Erfolg vor Augen", so Werner Brants. Das von der "Grundinvest Süd" aufgezeigte Konzept entspreche weitgehend den Vorgaben des Gemeinderats.
Einen neuen, aber richtigen Weg habe man mit dem Unterstützungsfonds für Tiefbauarbeiten nach der Sanierung der Brückenstraße eingeschlagen, so Werner Brants. Maßnahmen wie Öffentlichkeitsarbeit, Anzeigenaktionen und Baustellenfeste sollten künftig für sämtliche Großbaustellen in der Stadt in Betracht gezogen werden.
Ein tragbarer Kompromiss sei bei der anstehenden Gleissanierung in der Handschuhsheimer Landstraße (wir berichteten) gefunden worden. Anders als bei der Baustelle Brückenstraße sei hier keine Vollsperrung der Straße nötig: "Die SPD trägt diesen Kompromiss mit".
Die SPD hofft, dass es künftig mehr Ganztagesschulen geben wird, und dies nicht nur im Hauptschulbereich. Das Programm der Bundesregierung zur Schaffung von Ganztagesschulen weise in die richtige Richtung, sagte Werner Brants. In diesem Sinne sei auch der SPD-Antrag auf Prüfung einer Ganztagesgrundschule im Emmertsgrund zu sehen: "Es gibt schließlich keinen Grund, warum die Ganztagesschule auf den Hauptschulbereich beschränkt bleiben sollte."
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