Pressemitteilung der HSB vom 30.04.2003
 
Königstuhl-Bahn ab sofort geschlossen - Mokenkur-Bahn fährt weiter
 
HSB will historische Anlage weitestgehend erhalten
 
,,Der Antrag auf Fristverlängerung fur die Betriebserlaubnis der (oberen) Standseilbahn Molkenkur - Königstuhl (Königstuhl-Bahn) wird abgelehnt", so der Wortlaut der Anordnung des Landesamtes fur Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden Württemberg in Freiburg, die der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB) genau einen Tag vor Ablauf der Frist zugestellt wurde. Das bedeutet, dass ab 1. Mai 2003 die obere Bergbahn, die aus dem Jahre 1907 stammt und noch weitestgehend im Originalzustand betrieben wird, nicht mehr fahren darf. Die Betriebsgenehmigung der unteren Bahn, die 1961 erneuert worden war, ist bis zum 31.10.2003 verlängert worden.
 
,,lch habe eine schlechte und eine gute Nachricht", so Dr. Manfred Vogt der Vorstandsvorsitzende der HSB vor Vertretern der Presse am 30.4.2003. ,,Die schlechte ist, dass es uns leider nicht gelungen ist, die zuständige technische Aufsichtsbehörde fur Bergbahnen, das Landesamt fur Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Wurttemberg umzustimmen, beide Bergbahnen, die untere und die obere, noch bis zum Saisonende 2003 betreiben zu dürfen, nachdem uns aufgrund der neuen europäischen Sicherheitsbestimmungen im letzten Jahr verschiedene Auflagen gemacht wurden. Die gute Nachricht ist, dass es uns gelungen ist, die untere Bahn von der Talstation Kornmarkt über Schloss bis zur Molkenkur, weiter bis 31.10.2003 betreiben zu dürfen."
 
Ausgerechnet vor dem 1. Mai wird die obere Bahn stillgelegt und so werden Tausende von Fahrgästen aus Nah und Fern nur bis zur Molkenkur statt bis zum höchsten Punkt Heidelbergs, 550 Meter über dem Meeresspiegel, fahren können. Ein Bus-Ersatzverkehr von der Molkenkur bis zum Königstuhl im 20-Minuten-Takt ist jedoch von der HSB eingerichtet.
 
Ziel der HSB ist es weiterhin, die historischen Anlagen der Königstuhl-Bahn in ihrem denkmalhaften Charakter langfristig zu erhalten. Um die Genehmigung zum Weiterbetrieb zu bekommen, sind technische Umbaumaßnahmen erforderlich, die die Originalanlagen in einen Sicherheitszustand versetzen, die dem heutigen Stand der Technik entsprechen. Eine europaweite Ausschreibung unter namhaften Bergbahnbaubetrieben ist von der HSB schon in die Wege geleitet, das Ausschreibungsverfahren läuft bis 19.5.2003. Vorgesehen ist, dass die untere Bahn neu gestaltet wird, unter anderem, um die Kapazität zu erhöhen und die Stationen behindertengerecht auszubauen. Die alte Bahn soll auf jeden Fall erhalten bleiben, aber auf den heutigen technischen Stand gebracht werden. „Das sind wir den Fans des ältesten Verkehrsmittels in Heidelberg schuldig", so Vogt. Es ist geplant, mit dem Umbau der Bahnen Ende Oktober/Anfang November 2003 zu beginnen, so dass im Mai 2004 mindestens die untere Bahn wieder in Betrieb gehen kann.
 
Die konkreten Pläne wird die HSB nach Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde rechtzeitig in einer Ausstellung in der Bergbahn-Talstation der breiten Bevölkerung vorstellen
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