Stadtblatt vom 25.04.2001 
Dr. Anette Trabold, FDP Heidelberg FDP Heidelberg  

HVV 

Für die Außenstehenden ziemlich kompliziert ist das Thema HVV, also Heidelberger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe. Sie wissen: die HVV besteht aus den Stadtwerken (SWH) und der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB) und bisher war es so (verkürzt zusammen gefasst), dass mit den Gewinnen der Stromgeschäfte der Öffentliche Nahverkehr finanziert wurde. Dieser Verbund funktioniert nun bald nicht mehr: wegen der Liberalisierung der Strommärkte und wegen der europaweiten Ausschreibungen. Ein weiteres Problem ist, dass die HVV zwar einen großen Zuschuss der Stadt erhält, dass aber die Mitwirkungsmöglichkeiten der Stadträtinnen und -räte sehr beschränkt sind, da für HVV, HSB und SWH ein Aufsichtrat existiert, dieser aber wiederum ein nicht-öffentliches Gremium darstellt, das dazu noch durch eine erweiterte Mitbestimmung der Arbeitnehmerschaft gekennzeichnet wird. Also ist die ganze Angelegenheit auch für Stadträtinnen und -räte kompliziert, die keine Aufsichtsratsmitglieder sind. Nun liest man aber durch eine öffentliche Stellungnahme der Oberbürgermeisterin in der RNZ vom 30.3.01, dass die Stellen des Technischen Vorstands bei der HSB und des Kaufmännischen Geschäftsführers bei der HVV, die nicht mehr verlängert wurden, vorläufig nicht mehr ausgeschrieben werden sollen. (Die Position des Herrn Blaesius in der HVV für Personal und Soziales hält man hingegen ohne großen Begründungen für "unverzichtbar"). Das halte ich für einen großen Fehler! Gerade in einer Zeit, in der Umstrukturierungen anstehen, müssen die beiden Stellen wieder besetzt werden, damit im Interesse der Stadt und im Interesse der Arbeitnehmer kompetente Fachleute an Schlüsselpositionen in Verhandlungen treten können. Ich kann mir nicht erklären, warum man das nicht will - gerade auch im Hinblick auf den ÖPNV. Erst der Fall Vornehm, dann keine Verlängerung für Herrn Hobbie und dann erst vorläufig keine Stellenbesetzung mehr. Ich vermute, man hat für die Umstrukturierung der HVV längst schon fertige Konzepte in der Tasche, mit denen man aber nicht rausrücken will. 
 
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